Usedom 2018
Für meine Familie und mich ging es im Sommer 2018 nach Usedom – genauer gesagt nach Zinnowitz. Dazu möchte ich jedoch sagen, dass der Urlaub bereits vor meiner Diagnose Zöliakie gebucht war. Wir haben uns also nicht für dieses Reiseziel im Hinblick auf eine einfache glutenfreie Ernährung entschieden. Dennoch sind wir optimistisch losgefahren und haben es einfach auf uns zukommen lassen. Das es dann jedoch wirklich so schwer für mich sein würde, hätte ich nicht gedacht!
Für die ersten Tage haben wir von zu Hause das wichtigste an glutenfreien Produkten mitgenommen, Brot (für die ersten Tage), Nudeln, etwas Mehl, Paniermehl, Gewürze und noch ein paar andere Kleinigkeiten zum snacken zwischendurch. Daher haben wir auch erst einmal selber in unserer Ferienwohnung gekocht um erst einmal anzukommen und die Gegend zu erkunden.
Vor Ort gab es leider keine große Auswahl an glutenfreien Produkten. In der Nähe unserer Ferienwohnung gab es lediglich einen kleinen Edeka, welcher jedoch keine glutenfreien Produkte im Sortiment hatte, ebenso wenig wie Netto und Penny. Gerettet hat mich dann der Lidl. Dort konnten wir einen Nachschub an Brot und Nudeln kaufen.
Hinzu kam die Schwierigkeit, dass ich auf der Insel allgemein das Gefühl hatte, die meisten könnten mit den Begriffen Gluten, bzw. glutenfrei oder Zöliakie nichts anfangen. Das hat mich als frisch gebackener Zölli ziemlich verunsichert.
Bei Appetit auf Eis mussten wir häufig erst fünf verschiedene Eisdielen abfragen, bis eine dabei war, in der sich das Personal halbwegs auszukennen schien. Das war zugegeben nicht so ganz leicht für mich und es hat auch oft die Stimmung im Urlaub etwas runtergezogen. Dennoch haben wir als Familie beschlossen das Beste aus dem Urlaub zu machen. Wir waren oft am Strand, sind viel Fahrrad gefahren und haben die Gegend erkundet. Das Städtchen Zinnowitz ist wirklich sehr hübsch. Die Stadt besitzt viele schöne Häuser, eine sehr schöne Promenade und süße Geschäfte. Abends gehen an den Bäumen Lichterketten an, welche um die Stämme gebunden sind. Das sieht wirklich traumhaft schön aus!
Im Internet haben wir dann den Tipp gelesen, dass das Restaurant „Knurrhahn“ in Trassenheide glutenfreies Essen anbieten soll. Das wollten wir dann doch mal ausprobieren. Daher ging es gegen Ende des Urlaubs doch einmal auswärts essen. Die Bedienung kannte sich wirklich gut aus und konnte mir genau sagen, welche Gerichte möglich sind, und welche nicht. Die Auswahl war leider nicht sehr groß, dafür war das Essen gut! Weitere Tipps an Restaurants auf Usedom haben wir leider nicht gefunden und hatten auch keine Lust uns durch verschiedene Restaurants zu fragen.
Alles in allem kann ich Usedom als glutenfreies Reiseziel also nur bedingt weiterempfehlen. Man braucht viel Geduld, bis man zum Beispiel eine Eisdiele findet, welche sich mit Allergenen auskennt. Wenn man jedoch sowieso viel selbst kochen möchte und bereits „abgehärtet“ ist was Unwissenheit und leider auch Unverständnis in der Gastronomie betrifft, ist die Insel ein schöner Ort, um an der Ostsee zu entspannen und in der schönen Landschaft und den süßen Städtchen die Seele baumeln zu lassen.